Nachgefragt im WILLma Regionalladen

Petra Nemec | 11.09.2023

Pamela Schmatz leitet das Willma

Das WILLma, der kleine Laden mit Café hat 2022 in Krems-Stein eröffnet. Hier gibt es regionale, saisonale und biologische Produkte von Produzentinnen und Produzenten der Umgebung, vieles davon unverpackt. Ein angeschlossener Gastrobereich ermöglicht Genuss und entspannte Atmosphäre beim Einkaufen.

Im Frühling wurde das WILLma mit dem Titel „Regionalladen des Jahres“ 2023 der Region Waldviertel ausgezeichnet.

Wir haben bei der Inhaberin Cornelia Steger-Bacher nachgefragt.

Sie haben sich mit WILLma einen Traum verwirklicht und bezeichnen den kleinen Laden mit Café als Ihr Herzensprojekt. Wie kam es zu der Idee einen Laden zu eröffnen und wie lange hat es letztlich gedauert bis dieser Traum war geworden ist?

Der Traum eines eigenen Ladens gab es schon als Kind, ich spielte gerne Kaufmannsladen, verkaufte auf der Straße Obst, Blumensträuße, Kräuter usw…

Dann kam der Punkt, an dem der Wunsch endlich Realität wurde. Die Planung erfolgte und insgesamt fast 3 Jahre Planungs- und Umsetzungsphase, bis wir eröffnen konnten.

Einen eigenen Laden aufzubauen, stelle ich mir gar nicht so leicht vor. Gab es auf dem Weg bis zur Eröffnung große Stolpersteine zu überwinden?

Ja, oft wurden Steine in den Weg gelegt: behördliche Auflagen, das passende Objekt mit einem gewissen Charme finden – ein Platz, der gut belebt ist und in meiner Heimat Wachau liegt, nahe Krems… Auch wie die Finanzierung aussieht – ich musste selbst viel Geld in das Objekt investieren, damit es für einen Lebensmitteleinzelhandel mit einer Gastro passt.

Und um auch positive Erfahrungen nachzufragen – was war ein Highlight am Weg zum eigenen Geschäft?

Ich habe viele verschiedene Personen kennengelernt, viele Lieferanten, Geschäftsleute, die ähnliche Ziele verfolgen. Das hat mich nur bestärkt. Ich habe viele Läden besichtigt und eine gute Mischung für meinen kleinen Laden gefunden.

Wie kam das WILLma zu seinem Namen?

Aus der Redensart in der Familie: „des wü ma, weil es so guad schmeckt, riecht, aussieht… des wü ma aus der Region“. Es sollte auch ein Name sein, mit dem sich die Kunden uns leicht merken. Und ja ich höre mittlerweile sogar auf den Namen Willma und mein Mann auf Fred (von Fred Feuerstein – wir sind in einem Steinhaus in Krems-Stein). Jeder darf WILLma so interpretieren wie er /sie das möchte.

Regionalität ist Ihnen wichtig. Woher beziehen Sie Ihre Produkte und wie kommen Sie   Ihren ProduzentInnen?

Wir beziehen unsere Produkte aus dem Kremstal, Kamptal, Traisental, Wagram, Wachau, Waldviertel, Mostviertel. Viele Produzenten sind nach der Eröffnungszeit auf uns zu gekommen. Wir sind nach wie vor auf Produzentensuche, suchen Produkte, die man so nicht überall bekommt.

Ein Teil des Konzepts ist auch Verpackungsmüll, so gut es geht, einzusparen. Welche Waren bieten Sie ohne Verpackung an. Funktioniert das hauptsächlich über Abfüllstationen mit mitgebrachten Gläsern?

Bei Mehl, Getreide, Haferreis, Haferflocken, Granola, Nüsse, Hülsenfrüchten stellen wir Pfandgläser in unterschiedlichen Größen zur Verfügung oder idealerweise kommt der Kunde mit seinem eigenen Behälter. Wir haben eine Abfüllstation mit Säulen, aber auch Putz- und Reinigungsmittel in Großkanister zum selber Abfüllen. Alle Kanister nimmt die Firma retour, also entsteht gar kein Müll.

Das WILLma ist noch „Jung“. Wie wird es von der Kundschaft angenommen, welche Rückmeldungen erhalten Sie? Geht das Konzept – kleiner Laden mit angeschlossenem Café – auf?

Es treffen sich bei uns sowohl Jung als auch Alt, Frau und Mann, Einzelpersonen und auch Familien, unser Konzept wird sehr gut angenehm. Und das freut uns. Da fühlt sich die Arbeit nicht wie Arbeit an… ich bin gerne im WILLma, ich hoffe unsere Kunden und viele andere in Zukunft auch.

Was gibt es für Pläne für die Zukunft von WILLma   

Wir werden noch stärker werden bei hausgemachten Mehlspeisen, Striezeln, Weihnachtskeksen, dazu wurde eine Konditorin aufgenommen. Wir erweitern unser Sortiment mit Fingerfood, Brötchen und Catering.

Es wird in die Feinkost Richtung gehen mit ausgewählten Spezialitäten aus der Region.

WILLma wird wachsen.

Word-Rap:

Welche drei Worte beschreiben Sie am besten?
Energiebündel, Zielstrebig, selbstbewusst

Im Kühlschrank habe ich immer …Eier, Milch, Butter

Wo oder wobei können Sie sich am besten erholen und neue Energie schöpfen? 
Im Garten bei der Gartenarbeit, wandern,

Glück ist, …..
Glück ist ein Gefühl, das jeder kennt und in sich trägt. Man muss es nur erkennen.

Wenn ich für einen Tag wieder Kind wäre, dann würde ich unbeschwert in den Tag hineinlegen ohne Sorgen und Ängste… und mit offenen Augen durchs Leben gehen.

Es wird Zeit für das Wildobst: Quitte oder Hagebutte?
Hagebutte

… wenn ich in 10 Jahren auf 2023 zurückschaue sehe ich…
mich im WILLma fast tagtäglich am Werken, damit ich in 10 Jahren noch immer in meinem Laden sein kann.

Mein Nachhaltigkeitstipp für den Alltag:
Restlküche – man wird sehr kreativ beim Kochen und Backen, nimm deine eigenen Behälter zum Einkaufen mit, immer mit einem Einkaufskorb unterwegs, kauf regional und saisonal.

Link:

www.willma.at

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