Zeit für unseren Blick auf den persönlichen Lebensstil
Paris-Baden-Familien im Klimaschutz-Selbstversuch | 16.09.2021

Das sind wir: Nora (2), Samuel (4), Hanna (35) und Thomas (38). Vor 4 Jahren sind wir nach Baden gezogen. Als wir vom Paris-Baden Projekt gehört haben, war für uns klar, dass wir hier teilnehmen möchten. Wir schauen bereits seit einigen Jahren bewusst auf unsere Klimabilanz und versuchen kontinuierlich ressourcenschonender zu leben.
Paris-Baden hat uns die Möglichkeit geboten, unseren Ressourcenverbrauch nach objektiven Kriterien zu messen, neue Impulse zu sammeln und gleichzeitig interessante Menschen kennenzulernen.
„Ein guter Tag hat 100 Punkte“
Uns hat das Projekt dank der App „Ein guter Tag hat 100 Punkte“ klar gezeigt, dass es wichtig ist alle Lebensbereiche zu beachten und es nicht ausreicht, sich einzelne Bereiche „rauszupicken“. Mobilität, Ernährung, Haushalt, Konsum und Freizeit verdienen alle unsere Aufmerksamkeit. Ein “Ausreißer“ bei einer dieser Kategorien ist durch die anderen kaum zu kompensieren und rückt das aktuelle 1,5 Grad Klimaziel in unerreichbare Sphären. Dabei liegt dieses Ziel bereits knapp vor kritischen Kipppunkten des Ökosystems.
Dieser umfassende Blick auf den persönlichen Lebensstil führt dazu, dass es neben einer guten Portion Motivation auch Zeit benötigt, um sich dem Bilanzziel annähern zu können.
Zeit um …
- … Alltagswege zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlich zu machen (Stichwort: aktive Mobilität)
- … Ausflüge und Urlaubsreisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu machen
- … sich mit dem Thema Energieverbrauch auseinanderzusetzen
- … keine Lebensmittel zu verschwenden und stattdessen welche zu retten
- … vegetarische/vegane Rezeptideen auszuprobieren und in den Alltag zu integrieren
- … Lebensmittel bewusst einzukaufen (regional&bio&saisonal)
- … Konsumentscheidungen hinterfragen, wenn möglich 2nd Hand einzukaufen oder reparieren
- … an Demonstrationen gegen die aktuelle Klimapolitik teilzunehmen
Für uns ist das mittlerweile möglich, weil wir uns dafür entschieden haben, unsere Arbeitszeit zu reduzieren. Einen Teil der freigewordenen Zeit investieren wir in eine nachhaltige Lebensweise. Gleichzeitig hat sich auch unsere Lebensqualität mit jeder Maßnahme verbessert: wir leben aktiver und bewusster, sparen Geld und haben einen gesünderen Lebensstil.

Eigentlich sollte es möglich sein, dass jede*r ohne zusätzlichen Zeit-, oder Geldaufwand einen klimafreundlichen Lebensstil führen kann. Hier ist die Politik massiv gefordert entsprechende Maßnahmen umzusetzen.

Als Abschluss des Paris-Baden-Projektes haben wir einen umfassenden Maßnahmenkatalog mit Handlungsauftrag an die (Lokal-)Politik überreicht. Es bleibt die Hoffnung, dass rasch und umfangreich gehandelt wird.
Johanna Fersterer
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