Nachgefragt bei: Mag. Armand A. Drobesch, Vorstandsvorsitzender Sparkasse Korneuburg AG
Daniela Capano | 13.01.2021

Die Sparkasse Korneuburg reagierte auf die Corona Pandemie und kaufte von Betrieben in ihrer Region Gutscheine in Wert von 1 Million Euro, um diese finanziell zu unterstützen, regionale Wertschöpfung zu sicher und damit durch die Krisenzeit zu führen.
Die Gutscheine wurden Ende des Jahres mithilfe von Hilfsorganisationen an Bedürftige und an Organisationen gespendet, deren Mitglieder während der Corona-Krise besonders im Einsatz waren, wie Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren, Rotes Kreuz etc.
Eine innovative und umsetzungsstarke Idee, die Ende November 2020 auch mit der Auszeichnung „Nachhaltige GestalterInnen 2020“ prämiert wurde.
Zu Recht, finden wir und fragen bei Herrn Drobesch nach, wie es zu dieser Aktion kam und wie sie zur Wirklichkeit wurde.
Herr Drobesch, Sie sind Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Korneuburg. Wie entstand die Idee, regionale Betriebe mit dem Kauf von Gutscheinen zu unterstützen? Welche Highlights und Hindernisse gab es bei der Planung und Umsetzung?
Das war eine spontane Idee. Wir hatten das Gefühl, dass Solidarität gerade zu diesem Zeitpunkt gefragt ist und es jetzt besonders wichtig ist, die Menschen und Unternehmen in unserer Region zu unterstützen.
Seit unserer Gründung vor über 150 Jahren verfolgen wir das Ziel, Menschen sozial abzusichern und ihnen einen Zugang zu mehr Wohlstand zu ermöglichen. Wir sehen es als eine unserer wichtigsten Aufgaben, für die Menschen und Betriebe in der Region da zu sein und zu ihrer finanziellen Gesundheit beizutragen.
Deshalb war nach einigen Gesprächen mit meinem Team und unserem Eigentümer klar, dass wir diese Idee in die Tat umsetzen wollen. Uns war es sehr wichtig, unseren Plan so schnell wie möglich umzusetzen. Nach dem Motto: Wer schnell hilft, hilft doppelt. Uns war bewusst, dass die von uns zur Verfügung gestellten Geldmittel dringend bei den Betrieben und den von der Coronakrise betroffenen Menschen benötigt werden. Daher arbeiteten wir mit Hochdruck an der Konzeption und der Umsetzung der Aktion sowie dem Ankauf der Gutscheine bei zahlreichen regionalen Einzelunternehmen, Klein- und Mittelbetrieben sowie Freiberuflern.
Im nächsten Schritt lag unser Fokus darin, die erworbenen Gutscheine zielgerichtet zu den Menschen zu bringen, die dringend Unterstützung brauchten. Es war uns auch ein Herzensanliegen, den Menschen etwas zurückzugeben, die während des Lockdowns bzw. während der gesamten Krise besonders für die Bevölkerung im Einsatz waren. Wir haben Gutscheine an 37 Feuerwehren im Bezirk und an ca. 1.700 MitarbeiterInnen von regionalen Krankenhäusern, dem Roten Kreuz, dem Bundesheer, der Straßenmeisterei, dem NÖ Pflegezentrum sowie den Hilfsorganisationen übergeben.
Wie reagierten die Betriebe auf Ihre Anfrage, Gutscheine anzukaufen und was sagte die Gemeindebevölkerung zu dieser Aktion?
Die Resonanz war ausnahmslos positiv. Wir freuten uns über unzählige Nachrichten. Sofort nach Veröffentlichung in den Medien überrollte uns eine Welle von hunderten schriftlichen und telefonischen Anfragen. Wir waren überwältigt von diesem Feedback und spürten die Dankbarkeit bei den UnternehmerInnen und Hilfsorganisationen, die wir unterstützen konnten.
Ihr regionales Handeln schreit nach Nachahmung. Was können Sie anderen Banken und Betrieben mitgeben, die so eine Aktion in ihrem Umfeld durchführen möchten?
Man sollte gerade in dieser Zeit die soziale Nachhaltigkeit noch mehr in den Vordergrund stellen.
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