Repariert wird …

Silvia Osterkorn-Lederer | 11.02.2020

Foto: Kaffeevollautomat, © N. Lederer
Foto: Kaffeevollautomat, © N. Lederer

Meine Schwägerin und ich sind begeisterte Kaffeetrinkerinnen … nett plaudern und dabei einen guten Kaffee genießen, das gehört für uns einfach dazu. Doch in letzter Zeit sahen wir uns immer öfter mit „einem kleinen Problemchen“ konfrontiert. Die Kaffeemaschine meiner Schwägerin verlor irgendwie immer irgendwo Wasser und produzierte regelmäßig einen kleinen See auf der Küchenanrichte. Es war dann sogar so schlimm, dass der heißgeliebte Kaffeevollautomat sicherheitshalber vom Strom genommen werden musste und so die Quelle des köstlich duftenden Kaffees einfach versiegte. Horrorszenario für uns alte Kaffeetanten ….

Nachdem mein Mann und ich ohnehin auf der Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk für meine Schwägerin waren, fiel mir ein, dass wir uns doch um die Reparatur der Kaffeemaschine kümmern könnten. Dieser Vorschlag kam bei ihr natürlich sofort gut an (was zu erwarten war ;-)). Erste Frage, die sich für uns stellte: Wer kann denn so eine Maschine reparieren und zahlt sich das überhaupt noch aus? Sofort fiel mir – als Nachhaltigkeitsinteressierte – der Begriff „Reparaturcafé“ ein. Grundsätzlich gefiel uns der Gedanke, dass die Maschine in gemütlicher Kaffeehausatmosphäre „verarztet und gerettet“ wird. Die Recherche im Internet ergab auch, dass es schon recht viele Angebote von „Repair-Cafès“ gibt.

Warum Reparatur statt Neukauf?

Wir wollten die Lebensdauer vom Gerät verlängern, Abfall vermeiden und Ressourcen schonen. Grundsätzlich ist es nämlich so, dass die durchschnittliche Nutzungsdauer von Geräten sinkt. Bei einer Recherche habe ich kürzlich gelesen, dass sich der weltweite Verbrauch der Ressourcen in den letzten 30 Jahren fast verdoppelt hat. Das wundert mich nicht, denn wir leben oft nach dem Prinzip „herstellen – gebrauchen – entsorgen“. Viele Produkte haben dabei keine besonders lange Lebensdauer und bei manch einem Produkt sind uns Trends enorm wichtig. Man denke nur an den Dauerbrenner Smartphone – hier gibt es ständig neuere, bessere Modelle. Diese Geräte werden sehr oft ausgetauscht, obwohl das „alte“ Gerät noch perfekt funktioniert. Doch das hat Folgen auf Umwelt, Biodiversität und oft auch soziale Auswirkungen in den Herstellungsländern. Schon beim Einkauf von Produkten sollte man darauf achten langlebige und vor allem reparaturfähige Güter zu bevorzugen – bzw. Dinge gebraucht kaufen – so wie meine Schwägerin das auch gemacht hat bei der Kaffeemaschine.

Mit all diesen Überlegungen im Kopf haben wir uns dann dafür entschieden den besagten Kaffeevollautomaten zum Reparaturnetzwerk R.U.S.Z. Reparatur und Service Zentrum in Wien zu bringen. Das R.U.S.Z. bietet auch RepairCafès an, da wir aber leider beide wenig Zeit haben, haben wir uns fürs bequemere Kaffeemaschine-dort- vorbeibringen-und-reparieren-lassen, entschieden.

Gesagt, getan!

Als ersten Schritt haben wir per Mail nachgefragt, ob die Marke des Vollautomaten überhaupt „repariert“ werden kann und auch schon mal das Problem geschildert. Innerhalb weniger Tage bekamen wir eine positive Antwort. Danach brachten wir die Kaffeemaschine gemeinsam in die R.U.S.Z. Werkstätte. Dort wurden wir informiert, dass ein Betrag für die Erstellung eines Kostenvoranschlages zu entrichten ist. War für uns natürlich klar und nachvollziehbar – die Fehlersuche braucht ja auch Zeit und personelle Ressourcen. Schließlich wurden wir nach etwa einer Woche informiert, dass die Fehler (ja gleich mehrere) gefunden wurden und mit welchen Kosten wir für die Reparatur rechnen müssen. Das Angebot war fair und definitiv günstiger als eine Neuanschaffung. Wir erteilten also den Auftrag zur Reparatur. Und schon kurz darauf konnten wir die Maschine wieder abholen. Mein Mann und ich waren froh ein sinnvolles und geeignetes Geschenk gefunden zu haben und meine Schwägerin kann jetzt auch wieder zuhause ihren Kaffee genießen. Und ganz nebenbei haben wir damit was für die Umwelt getan und ein sehr, sehr lässiges Projekt unterstützt. Alles super – alle zufrieden!

Noch ein WICHTIGER Tipp: Bis Ende März 2020 kann man beim Land Niederösterreich noch um eine Förderung ansuchen. Mit der Aktion „Reparaturbonus NÖ“ werden NÖ Haushalte mit bis zu € 100,- (max. 50% der Brutto-Reparaturkosten) bei der Reparatur von Elektrogeräten unterstützt. Details und Fördervoraussetzungen unter http://www.noe.gv.at/noe/Abfall/Foerd_Reparaturbonus.html

LINKS:

  1. Beim Neukauf von Produkten unterstützt die Website www.topprodukte.at
  2. Gebrauchtwaren kaufen und verkaufen auf www.sogutwieneu.at oder  www.willhaben.at
  3. Neuwertige Handys, Tablets und Laptops mit Garantiezeit kaufen kann man auf www.refurbed.at

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