SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Luise Steininger | 04.09.2019

Origami-Kranische
Origami-Kranische

Die SDGs (Sustainable Development Goals) wurden 2015 von den Vereinten Nationen (193 Mitgliedsstaaten) in der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ als Fortführung der MDGs (Millennium Development Goals) beschlossen. Die 17 Ziele sollen zu einer nachhaltigen Entwicklung unserer Welt beitragen.

wir-leben-nachhaltig möchte auf diese globalen Probleme aufmerksam machen, interessante Informationen darstellen und zeigen, welche Möglichkeiten jede/r hat, um mit kleinen Aktionen zur Zielerreichung beizutragen. Zu diesem Zweck stellen wir monatlich eines der 17 Ziele vor. Diesmal an der Reihe: SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Kraniche gelten seit dem Leukämie-Tod der 12-jährigen Sadako Sasaki (eine Überlebende der Atombombenabwürfe in Hiroshima) im Jahr 1955 als Symbol der internationalen Friedensbewegung und des Widerstands gegen den Atomkrieg. „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ haben die Vereinten Nationen als vorletztes Ziel in der Agenda 2030 verankert. Viel zu viele Menschen werden Opfer von Krieg und Gewalt. Ihre Lebensgrundlagen werden zerstört, viele sehen keine Chance auf Besserung und brechen auf um einen Neustart in einem anderen Land zu wagen.

Papst Franziskus schreibt in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2018: „Man bricht auf, um sich wieder mit seiner Familie zu vereinen, um Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten zu finden. Wer diese Rechte nicht besitzt, lebt nicht in Frieden. ‚Tragisch ist‘ darüber hinaus, wie ich bereits in der Enzyklika Laudato si’ betont habe, ‚die Zunahme der Migranten, die vor dem Elend flüchten, das durch die Umweltzerstörung immer schlimmer wird‘.“ Denn nicht nur Krieg veranlasst zur Flucht, auch der Hunger und die Armut als Folgen von Dürre, Überschwemmungen und sonstigen Wetterkapriolen nehmen den Menschen jegliche Hoffnung auf ein gutes Leben.

Auch DI Josef Plank, österreichischer Agrarökonom und Politiker, betonte im Interview mit wir-leben-nachhaltig: „Früher war Armut weit weg. Armut war z.B. in Bangladesch und da ‚spenden wir halt ein bisschen‘. Heute heißt Armut rund um die Sahara für uns möglicherweise, dass sich hungernde Menschen auf den Weg zu uns machen, weil sie keine Perspektive haben. Das hat sich verändert und das wird sich noch stärker zuspitzen, davon bin ich überzeugt.“

Papst Franziskus schreibt weiter: „Alle Erkenntnisse, über die die internationale Gemeinschaft verfügt, weisen darauf hin, dass die globalen Migrationsbewegungen weiterhin unsere Zukunft bestimmen werden. Einige sehen sie als Bedrohung an. Ich jedoch bitte Sie, auf sie mit einem Blick des Vertrauens zu schauen, als eine Gelegenheit, eine friedvolle Zukunft aufzubauen.“

Was kann aber nun jede/r von uns für eine friedvolle Zukunft tun? Wie kann ICH persönlich zum SDG „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ beitragen?

Kleine Maßnahmen – große Wirkung!

  • Im eigenen Umkreis für Gerechtigkeit sorgen und damit ein gutes Vorbild sein.
  • Im eigenen Alltag eine Kultur des Dialoges und der gegenseitigen Verständigung leben und damit aktiv für einen friedvollen und gewaltfreien Umgang mit den Mitmenschen einstehen.
  • Bei allen Konflikten auf eine friedliche Lösung setzen und damit Gewalt keine Chance geben.
  • Migranten/innen und AsylwerberInnen durch Sach- oder Zeitspenden oder durch offenes Auftreten ihnen gegenüber unterstützen und damit zur guten Integration beitragen.
  • Jungen Menschen helfen die Glaubwürdigkeit der Fülle an heute erhältlichen Informationen zu überprüfen, um sich eine eigene Meinung bilden zu können und damit einen Grundstein für gegenseitiges Verständnis und somit auch ein friedvolles Miteinander zu legen.
  • Sich gegen Ungerechtigkeit gegenüber den Mitmenschen einsetzen und damit sowohl physische als auch psychische Gewalt nicht zuzulassen.
  • Sich direkt bei Zeitzeugen / Zeitzeuginnen über Kriege informieren und mit Bekannten / Verwandten / Nachkommen darüber sprechen und damit die Geschehnisse nicht in Vergessenheit geraten lassen.
  • An Veranstaltungen zum Gedenken an kriegerische Ereignisse teilnehmen und damit ein Zeichen für Frieden setzen.
  • Organisationen, die sich für den weltweiten Frieden einsetzen, (finanziell) unterstützen und damit für mehr Gerechtigkeit auf der Welt sorgen.

WIR TUN WAS

Was fällt euch sonst noch ein wie wir beitragen können zu einer friedlichen und gerechten Welt? Schreibt uns einen Kommentar!

Wenn ihr auch Kraniche – als Symbol für Frieden – falten und verschenken wollt, haben wir hier eine Faltanleitung für euch erstellt.

Faltanleitung [pdf]

Quellen:

Papst Franziskus: Botschaft zum Weltfriedenstag 2018

wir-leben-nachhaltig.blog: Interview mit DI Josef Plank

Japan Experience: Die Geschichte von Sadako Sasaki https://www.japan-experience.de/stadt-hiroshima/das-friedensdenkmal-der-kinder

Zum Weiterlesen:

wir-leben-nachhaltig: SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) https://www.aspr.friedensburg.at/index.php

Pax Christi Österreich http://w3.khg.jku.at/pax/blog/
Enzyklika Laudato si’

Kommentare

  • Angelika

    16.10.2022, 8:30

    Ein guter Freund von mir, Franz Jedlicka, hat sich dem Thema Kinderschutz (Verbot der Gewalt in der Erziehung) weltweit angenommen und dazu eine Kampagne mit dem Titel „White Hand“ gestartet. Ich war erstaunt, dass in rund zwei Drittel der Länder der Welt das Schlagen von Kindern noch nicht verboten ist .. Siehe http://www.whitehand.org .

    LG Angelika

    Antworten

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