Artenvielfalt vor der eigenen Haustür – Paradies für Bienen und Co.
Tino Blondiau | 04.07.2019

Die Situation werden wohl viele kennen: Beim Öffnen der Haustür kommt einem die Hitze entgegen. Mir ist es zumindest in den letzten Tagen so ergangen. Die hohen Temperaturen setzten nicht nur uns zu, sondern auch den Grünflächen vor unseren Häusern. Die Folge: vertrocknete Grünflächen mit wenig Artenvielfalt und Leben. Immer wieder habe ich vom sechsten Artensterben der Erdgeschichte gelesen und wenn ich mir manche Grünflächen und Gärten ansehe, wundert es mich nicht, warum Insekten kaum mehr Nahrung finden.

Gibt es keine Alternativen zu kurz geschnittenem Rasen?
Diese Frage hat mir keine Ruhe gelassen und deshalb habe ich mich auf eine kurze Reise durchs Weinviertel gemacht und mir angesehen, wie Gemeinden ihre Grünflächen gestalten. Und siehe da, es gibt Alternativen. Das Zauberwort lautet Staudenbeete und Blumenwiesen.

Bunte Vielfalt von Frühling bis Herbst
Begrünungen im dicht verbauten Gebiet leiden besonders unter der Hitze. Das liegt daran, dass sich Gebäude und Straßen durch die Sonne aufheizen und die Hitze abstrahlen. Eine Vielzahl heimischer Pflanzen können aber gut mit der Hitze umgehen. Werden die Stauden richtig kombiniert, blühen sie von Frühling bis in den späten Herbst.
Nahrungsquelle für Insekten und Bienen
Bei meinen Spaziergängen durch die Gemeinden ist mir eines sofort aufgefallen. Es summt und flattert und da ganz ordentlich. Bienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen und viele andere Insekten, haben sich durch mich nicht stören lassen und sich bereitwillig fotografieren lassen.
Mit einer Wildblumenwiese anstelle des englischen Rasens oder einem Bienenplatzerl am Balkon tun wir auch was für die Artenvielfalt-und für die Wild- und Honigbienen. Übrigens, welche Pflanzen für Bienen besonders interessant sind und welche Biene in deinem Garten herumschwirrt, kannst du auf www.wir-fuer-bienen.at nachlesen.

Vorteil: Reduzierter Pflegeaufwand
Bei Gesprächen mit AnwohnerInnen und Zuständigen habe ich erfahren, dass der Pflegeaufwand für die Gemeinden geringer ist als bei einem Rasen. Ein Rasen muss alle 2 bis 3 Wochen geschnitten werden. Ein Staudenbeet muss nur etwa 2 mal jährlich gejätet werden. Im Februar werden die Stauden geschnitten. Es ist wichtig, dass die Stauden bis in den Winter stehen bleiben, da Samen eine gute Nahrungsquelle sind.
Selbst aktiv werden
Nach der Exkursion bin ich in eine Gärtnerei und hab mir Stauden gekauft und ein Staudenbeet im Garten angelegt. Mein Rasen soll blühen. Eine Liste mit Pflanzen für unterschiedliche Standorte und Bepflanzungspläne gibt bei Natur im Garten und auf Wir für Bienen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und die Natur wird sich mit einem bunten Farbenspiel bedanken.
Links:
Klimawandelanpassung – 5 Dinge, die Sie im Garten tun können
Bepflanzungspläne von Natur im Garten
Kommentare
Hinterlasse einen Kommentar
Du kannst Dich zum Schreiben eines Kommentars auch mit Deinem wir-leben-nachhaltig-Account anmelden.
Noch keine Kommentare vorhanden