Wie kann ich herausfinden, ob ein e-Auto zu mir bzw. meinen täglichen Wegen passt?
Matthias Komarek | 13.03.2018

Meist hat man gewisse Vorstellungen von einem e-Auto-und ganz besonders dessen Reichweite- im Kopf. Und ebenso ist einer der ersten Gedanken gleich die lange Urlaubsfahrt und ob bzw. wie diese machbar ist. Aber auch auf die Alltagsfahrten kommt es an.
Bei der Recherche zur Reichweite ist ein Blick in diverse Foren oft naheliegend oder vielleicht erzählt eine Bekannte oder ein Bekannter von seinen eigenen e-Auto-Erfahrungen. Hilfreich kann auch der Faktencheck sowie das Informationsset der eNu weiterhelfen. Aber letztlich ist das beste Hilfsmittel zur Entscheidungsfindung ein ausführlicher Test!!!
6 Tage Probefahren um 60 Euro
Optimal zum Ausprobieren ist ein Langzeittest von zumindest einer Woche, um herauszufinden, wie das angedachte e-Auto mit dem eigenen Fahrprofil zusammenpasst.
Denn am ersten Tag ist noch alles neu und ungewohnt, am zweiten Tag reizt man meist die unbändige Kraft des e-Motors gut aus J und ab dem dritten Tag normalisiert sich das alltägliche Fahren und somit auch die Alltagsstreckenreichweite. Ich spreche aus Erfahrung!
Seit letztem Jahr gibt es eine tolle Aktion des Landes NÖ, wo bei über 40 Autohändlern ein e-Auto für 6 Tage um nur 60 Euro ganz unkompliziert ausgeliehen werden kann! Das ist wirklich die perfekte Möglichkeit das e-Auto auf Herz und Nieren zu testen … und es nachher vielleicht am liebsten gleich behalten zu wollen 😉
Testwoche bis Ende 2018 verlängert!
Nachdem diese Testaktion 2017 ein so großer Erfolg war und die Wartelisten für den e-Autotest zum Teil recht lange waren, wurde die Aktion auch für das Jahr 2018 verlängert.
Im Zuge dessen kam es zur Befragung von bisherigen TeilnehmerInnen. Der Rücklauf war mit zwei Drittel enorm hoch und zeugt schon deshalb von hoher Zufriedenheit. Somit kann ich nur jeder interessierten Person empfehlen: Händler kontaktieren, Termin ausmachen und testen „was das Zeug hält“!
e-Auto macht Spaß
86 % hat es sehr Spaß gemacht elektrisch zu fahren und ebenso 86 % fanden das e-Auto (sehr) tauglich für den täglichen Berufsverkehr bzw. zum Pendeln. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass sich immerhin knapp mehr als die Hälfte vorstellen können, beim Erstauto oder beim Erst- und Zweitauto auf ein e-Auto umzusteigen; demgemäß ist ein Wechsel für knapp die Hälfte nur beim Zweitauto vorstellbar.
Was mich sehr freut: jede bzw. jeder zehnte/r Probefahrer/in hat bereits aufgrund bzw. nach der Testwoche ein e-Auto bestellt … oder den Probewagen vielleicht sogar gleich behalten. Diese Erfahrung habe ich selbst auch gemacht, einmal getestet, ist der Wunsch den eigenen Verbrenner am liebsten gleich gegen das e-Auto zu tauschen sehr hoch! Ich bin nur mehr sehr widerwillig in den Verbrenner eingestiegen.
Unser Test bestätigt: Die e-mobilität-Zukunft hat begonnen
- 43 % sagen, dass das nächste Erstauto ein e-Auto wird; beim Zweitauto sagen dies sogar 62 %. Ich kenne viele Menschen, die ein e-Auto als Zweitauto gekauft haben, es aber von Beginn weg als Erstauto eingesetzt haben. Das e-Auto ist mittlerweile absolut als das Erst- oder einzige Auto alltagstauglich!
- Nur ein Viertel sind der Meinung, auch zukünftig ausschließlich Verbrenner zu fahren … solange man die noch kaufen kann 😉
- 79 % können mit dem e-Auto ihre üblichen Ziele gut erreichen. Meine eigene Erfahrung ist hier ein wesentlich höherer Prozentsatz – und das mit einem bereits fast 5 Jahre alten e-Auto, aber das Mobilitätsverhalten ist eben verschieden … bzw. kann sich durchaus mit einem e-Auto auch ändern!
- Die Urlaubsfahrt halten nur ein Drittel mit dem e-Auto für möglich. Knapp die Hälfte kann sich aber vorstellen, dafür ein Leihwagen zu benützen. Wie ja in den vorangegangenen Blogbeiträgen von mir zu lesen war, konnte ich sowohl den Winter- als auch den Sommerurlaub – bei etwas Vorplanung – mit dem e-Auto durchführen; ebenso habe ich einmal in der Familie mit einem Verbrenner getauscht – wo ein Wille, da ein Weg!
- 92 % finden den ausführlichen e-Autotest wichtig für die eigene Entscheidungsfindung. Das kann ich wirklich vollauf bekräftigen – Auto ausleihen, testen und erfahren, ob es zum eigenen Mobilitätsalltag passt!
Wie tauglich war das Fahrzeug im Berufsverkehr bzw. zum Pendeln?
Können Sie sich vorstellen auf ein elektrisches Fahrzeug umzusteigen?
Vertrauen Sie also nicht (nur) auf die Meinung von anderen. Probieren Sie das e-Auto selber aus! Aber Achtung: Nachdem die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass Sie nach einem ausführlichen Test vom e-Auto begeistert sind – überlegen Sie es sich gut, ob Sie einen Test durchführen! Sie könnten danach „elektrisiert“ sein und unbedingt den Verbrenner gegen das e-Auto tauschen wollen 😉
Mein persönlicher e-Autotest dauert nun schon 5 Jahre. Ich bin nie mit leerer Batterie oder aus anderen Gründen liegen geblieben und alles funktioniert nach wie vor einwandfrei. Deshalb musste ich auch gar nicht überlegen, als mein alter Verbrenner-Zweitwagen (endlich) das Zeitliche gesegnet hat, diesen ebenso durch ein e-Auto zu ersetzen. Somit sind wir ab sofort auf allen Wegen nur mehr zu Fuß oder mit dem Rad (ohne e), Zug (im Regelfall mit e) sowie e-Auto unterwegs – ein SEHR gutes Gefühl!
Links:
wir-leben-nachhaltig.Blog: Kann man ein e-Auto schon kaufen?
wir-leben-nachhaltig.blog: Verbraucht das e-Auto wirklich den ganzen Strom im Haus
wir-leben-nachhaltig.blog: Die Batterie – das fremde Wesen in meinem Auto
wir-leben-nachhaltig.blog: Wie kommt einE e-AutofahrerIn in den Urlaub
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