5 Entscheidungen, um dich von unliebsamen Gewohnheiten zu trennen
Christopher Perry | 14.11.2017

Wer kennt es nicht, den Ärger, den man verspürt, wenn man wieder einmal mehr das Auto statt des Fahrrads für einen kleinen Weg nimmt. Wenn man den Einkaufskorb vergisst und stattdessen ein Supermarkt-Sackerl kaufen muss. Mir geht es jedenfalls oft so, dass ich mir für ein nachhaltiges Leben viel vornehme, aber entweder aus Bequemlichkeit verzichte oder einfach darauf vergesse. In diesem Beitrag erzähle ich, wie ich einige unliebsame Gewohnheiten ein für alle Mal losgeworden bin.
Manchmal fühle ich mich so, als würde ich einen ständigen Kampf gegen meine schlechten Gewohnheiten führen. Es ist ein Kampf, der mir vieles abverlangt, aber mit jeder Überwindung , wachse ich an den Herausforderungen. Bei mir verhält es sich so wie bei den Maslowschen Hunden: Die Glocke läutet und schon fangen die Hunde zu sabbern an, weil sie dieses Läuten mit Futter verbinden. Viele Gewohnheiten werden mit einer bestimmten Zeit oder einem bestimmten Ort ausgelöst. Manche von diesen können positiv sein und manche können einem auch im Weg stehen. Da ich nicht wie ein konditionierter Hund in der Welt umherlaufen möchte, habe ich mir folgende Punkte überlegt, die mir dabei behilflich sind meine störenden Angewohnheiten loszuwerden.
5 Entscheidungen, um dich von unliebsamen Gewohnheiten zu trennen und welche dich deinem nachhaltigem Leben ein Stück näher bringen
1. Verhaltensmuster beobachten und hinterfragen
Um 13:00 Uhr habe ich ein Vorstellungsgespräch bei meinem möglichen neuen Arbeitsgeber. Um möglichst schnell am Zielort zu sein, nehme ich mein Auto statt der U-Bahn oder dem Fahrrad. Das ist ein klassisches Gewohnheitsproblem! Die Bequemlichkeit siegt und an die Umwelt denke ich in diesem Moment nicht mehr. Obwohl mir das öffentliche Verkehrsmittel die Möglichkeit bieten würde nochmals Informationen über den potentiellen Arbeitgeber zu wiederholen, entscheide ich mich für das Auto.
Aber heute nicht! Heute hinterfrage ich meine Verhaltensweisen und versuche damit zu brechen. Nicht unbegründet heißt es doch: „Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.“ Erst, wenn ich mein Problem erkenne, kann ich dagegen Maßnahmen setzen. Und so marschiere ich zur Haltestelle…
2. Maßnahmen überlegen und festlegen
Nachdem ich mein Problem erkannt habe, ist es an der Zeit, mir zu überlegen, wie ich mein Innerstes austricksen kann. Ich habe also erkannt, dass ich nicht immer das Auto nehmen muss für kurze oder längere Strecken. Dieses Verhalten ist weder für mich noch für meine Umwelt von Vorteil. Meine Maßnahme: Ich habe die schönen Seiten des Zufußgehens entdeckt. Zu Fuß ist man freier. Ich brauche mich nicht um einen Parkplatz kümmern und ich gerate in keinen Stau Ich kann heute entspannter zum Vorstellungsgespräch gehen und nochmals in der frischen Luft meinen Kopf freibekommen. Durch den Fußmarsch gelingt es mir mich auf mein Ziel zu fokussieren. Meine Maßnahme, um mehr Fahrrad zu fahren: Ich habe mir ein Fahrrad aus gebrauchten Teilen zusammengestellt. Ein Projekt, das mich einerseits stolz gemacht hat und andererseits anspornt, mein Fahrrad auszuführen.
3. Ziele setzen
Meine WG-Kollegen und ich haben oft auf das Einkaufssackerl vergessen, das war jedes Mal ärgerlich. Wir haben Geld für ein Papiersackerl gezahlt, das nach dem 2. Mal verwenden unbrauchbar war und gleichzeitig wurden wir ein Teil der „Verschwendungsgesellschaft.“ Aus diesem Grund hängt jetzt gleich bei der Tür ein Stoffsackerl griffbereit. Um unseren Erfolg zu messen, haben wir uns zum Ziel gesetzt, pro Monat höchstens einmal eine Papiertragetasche zu verwenden. Aus diesem Ziel ist ein kleines Spiel entstanden. Jeder, der mit einer Papiertragetasche nach Hause kommt, muss eine ganze Woche den Haushalt schmeißen. Durch diese Zielsetzung hat sich unser Bewusstsein auf diese „Sackerl“ Thematik verlagert und wurde mit Spaß umgesetzt.
4. Man muss es wirklich wollen
Für mich wird es oft zur Enttäuschung, wenn ich mir in einem Moment überlege, keine PET Flaschen mehr zu kaufen. Bedauerlicherweise werfe ich diesen Vorsatz in einem durstigen Augenblick über Bord. Meiner Erfahrung nach entstehen für mich nur Erfolgserlebnisse, wenn ich mir bei einer Maßnahme ganz sicher bin und ich mir diese fest vornehme. Deshalb ist es gut vorher nochmals genau nachzudenken, , bevor ich mir mein Ziel wirklich setze. Bei der Beachtung dieses Grundsatzes ist es auch leichter möglich, sich langfristig neuen Herausforderungen zu stellen. Bei spontanen Entscheidungen erziele ich für mein eigenes Gewissen nur kurzfristig einen positiven Effekt, aber danach überwiegt die Enttäuschung, wieder in dieselben Verhaltensmuster gefallen zu sein. Also lieber die neue Herausforderung gut überlegen, und langfristig glücklich sein damit.
5. Realistische Planung
Der letzte aber äußerst wichtige Punkt ist, sich Ziele realistisch zu setzen. Mir ist es oft passiert, dass ich mir vornehme ab dem nächsten Tag meine Ernährung auf vegan umzustellen um kurz darauf zu scheitern. Da fahre ich dann zu meiner Oma, die mich mit einem Fleischgericht überrascht. Natürlich könnte ich mit meiner Oma eine längere Diskussion führen und anschließend auf das Essen verzichten, aber besser wäre es doch, mich und mein Umfeld auf diese Thematik vorzubereiten und eine realistische Planung zu führen. Genauso wie bei „4. Man muss es wirklich wollen“ kann es sonst bei einer herben Enttäuschung, wieder denselben Fehler gemacht zu haben, enden- und das möchten wir doch vermeiden.
Ich hoffe, ich konnte euch mit diesen Punkten einige Hilfestellungen bieten, um euer Vorhaben gut umzusetzen. Habt ihr andere Herangehensweisen? Lasst mich doch bitte an eurem Wissen teilhaben und hinterlasst einen Kommentar!
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