Babyausstattung einmal unter anderen Gesichtspunkten
Barbara Haslauer | 09.06.2016

Wir dürfen uns auf Familienzuwachs im Herbst freuen und somit schreibe ich schön langsam die ersten Listen mit Dingen, die wir noch fürs Baby brauchen oder erledigen wollen. Viele Überlegungen sind dieses mal schon leichter, weil noch viel von unserem Sohn da ist, bzw. wir uns damals sehr viele Informationen besorgt haben. Auflistungen was eine Babyerstausstattung alles umfassen sollte, gibt es zuhauf. Ich möchte euch heute an einigen meiner Überlegungen zu Alternativen dazu teilhaben lassen:
Flascherl
Wie auch unseren Sohn, möchte ich unsere kleine Tochter auf jeden Fall stillen. Da es aber oft anders kommt als geplant, bzw. es auch praktisch ist, wenn Papa abgepumpte Muttermilch füttern kann, habe ich trotzdem gerne einige Flascherl im Kasten stehen.
Die klassische Alternative zu den allgegenwärtigen Plastikflaschen sind Glasfläschchen. Ich musste leider feststellen, dass sie gar nicht mehr so leicht zu finden sind. Viele Drogerien führen nur mehr Kunststoffflaschen. Große Supermärkte, sowie auch Möbelhäuser verkaufen aber nach wie vor Markenprodukte aus Glas.
Als unser Sohn älter wurde, suchte ich eine Alternative zu Plastiktrinklernflaschen für unterwegs. Da die Flasche vom Kind selbst gehalten werden soll, darf sie natürlich nicht zerbrechen. Nach einigen Recherchen entdeckte ich Babyflaschen aus Edelstahl. Sie sind unzerbrechlich, hygienisch leicht zu reinigen und plastikfrei – ich bin mittlerweile ein Fan davon geworden. Man kann bei diesen Flaschen diverse Weithalssauger ebenso verwenden wie Schnabelaufsätze oder einen Spezialstrohhalm. Die Flasche wächst also mit, und kann letztlich auch mit einem Deckel zur Aufbewahrung von Lebensmittel genutzt werden – ein sehr langlebiges Produkt, wie ich finde.
Entdeckt habe ich dieses Edelstahlkonzept in einem gut sortierten Babyfachgeschäft, sowie natürlich online.
Sauger
Eine Alternative zu den allgegenwärtigen Silikonsaugern sind solche aus Naturkautschuk. Mir ist diese Saugervariante zwar sympathischer, sie ist aber nur geeignet, wenn keine Allergie auf Latex vorliegt. Die Sauger können genauso wie ihre Verwandten aus Silikon hygienisch ausgekocht werden.
Ich habe diese Sauger allerdings online bestellt, da ich sie nirgends in der Umgebung auftreiben konnte. 🙁
Schnuller
Beim Schnullerthema scheiden sich bekannter Weise die Geister. Unser Sohn war nie ein Schnullerkind, trotzdem hatten wir einige „Notfalltröster“ vorsorglich gekauft. Diese warten nun auf seine Schwester. 🙂
Auch bei Schnullern gibt es plastikfreie Varianten die komplett aus Naturkautschuk gefertigt werden. Bei diesen Schnullern ist nicht nur das Saugteil aus Kautschuk, sondern auch das Schild. Unser Kind nahm dieses Schild und den gesamten Schnuller gerne als Beißring. Naturkautschuk ist wesentlich bissfester als Silikon, was bei Kindern die schon Zähne haben ein Vorteil sein kann.
Erhältlich sind diese Schnuller mittlerweile von mehreren Firmen sowohl online, als auch in manchen Möbelhäusern, bei Kinderversandhäusern, Babyfachgeschäften und Hebammenshops.
Beißring
Von den Herstellern der Naturkautschuk Sauger und Schnuller werden auch komplett plastikfreie Beißringe angeboten. Im Unterschied zu Holz lässt sich Kautschuk auskochen. Unser Sohn fand, wie gesagt, seinen Schnuller auch super zum Beißen. 🙂
Information über Schadstoffgehalt
Wer Tragehilfen, Tragetücher oder sonstigen Babybedarf kaufen möchte und Informationen über Inhaltsstoffe, Farbstoffe, … sucht ist mittlerweile nicht mehr alleine. Ich fand besonders auf der Homepage von Oekotest sehr hilfreiche Tests wo Tragetücher einander gegenübergestellt wurden (manche sind stark mit Schwermetallen, … belastet), aber auch Vergleiche von Babyphones (Strahlung, …), Wippen, Autositzen, … findet man im Internet.
Leihen, Gebraucht kaufen, …
Besonders im ersten Lebensjahr wachsen die Kleinen ja wirklich schnell – da finde ich es besonders praktisch gebrauchtes Gewand zu verwenden. Wir bekamen nicht nur Kleidung, sondern auch tolles Babyholzspielzeug geliehen. Die Anschaffung dieser hochwertigen Materialien zahlt sich so auf jeden Fall aus – sie werden in Verwandtschaft und Freundeskreis fleißig verborgt, bespielt und angezogen.
Weniger ist mehr
Dieses alte Sprichwort trifft im Bezug auf Kinder für mich besonders zu. Sei es beim Spielzeug, aber auch bei der sonstigen „Ausstattung“. Ich bin der Meinung, ein schönes Konstruktionsmaterial aus Holz mit vielen Teilen ist weit sinnvoller als 7 andere Bausätze mit jeweils einer Hand voll Steinen.
Auch finde ich unseren Wickelaufsatz der auf jede Kommode passt sehr praktisch im Vergleich zu eigenständigen Wickeltischen.
In unserer 75m² Wohnung fand ich auch ein Babyphone überflüssig, im Urlaub oder im Haus benutzen wir es aber gerne.
Ein weiterer Tipp den ich bekam, war statt einer extra Babybadewanne doch einfach ein großes, vorhandenes Wäscheschafferl zu verwenden. Ehrlicher Weise, bin ich aber daran gescheitert. Die erste Zeit klappte das zwar ganz gut, später hat sich unser Bub aber immer den Kopf darin angestoßen. Da haben wir dann doch eine gute alte Plastikbadewanne verwendet.
Windeln und Co.
Dass es zu herkömmlichen Wegwerfwindeln günstige und praktikable Alternativen gibt, spricht sich mittlerweile immer mehr herum. Ich bin überzeugte Stoffwindelnutzerin, es gibt aber auch Wegwerfwindeln die schadstoffärmer, leichter abbaubar, … sind.
Das gleiche gilt für Feuchttücher. Neben den konventionellen abgepackten Tüchern gibt es viele hautfreundliche und günstige Möglichkeiten den Babypo zu säubern. Neben Wasser und Waschlappen oder auch selbstgemachten Feuchttüchern gibt es fertige „Öko-Feuchttücher“ ohne Konservierungsstoffe, … zu kaufen.
Wie überall: Die Eltern haben die Qual der Wahl. 🙂
Essen lernen
Wenn das Baby etwas älter ist, stellt sich die Frage nach dem ersten Geschirr.
Muss es immer ein Plastiklöfferl und eine Kunststoffschüssel sein? Irgendwie widerstrebt mir der Gedanke ein 6 Monate altes Kind auf einem Plastiklöfferl herumkauen zu lassen. Bei unserem Sohn verwendeten wir einen kleinen Holzlöffel – mein Fazit: er ist „weich“ angenehm zu halten, kauen, … aber ich finde ihn für den kleinen Mund zu wuchtig. Sehr bald stiegen wir auf Metallteelöffel um.
Für die Schwester bin ich wieder auf der Suche nach einem zierlicheren weichen „Einsteigerinnenlöffel“.
Bei Schüsseln und Teller setzten wir auch zuerst auf Holz. Das Geschirr sah sehr ästhetisch aus, hatte keine scharfen Kanten, … und nach 3-maligem Absturz vom Hochstuhl gab es die ersten Sprünge. 🙁 Nun dient das Holzgeschirr zur Aufbewahrung von Trockenlebensmittel, …
Nach einem Gespräch mit Oma und Uroma suchten wir Emailgeschirr. (Meine Mutter lernte von einem Kinderemailteller das Essen). Fündig wurden wir im Campingbedarf- es ist geschirrspülerecht, bruchfest, … – kann ich jederzeit weiter empfehlen!
Und nun mache ich mich ans Waschen des Tragetuches,… für unser neues Familienmitglied und male mir unseren neuen Alltag zu viert aus. 🙂
Ich freue mich über eure Erfahrungen und Überlegungen!
Lg
Barbara
Kommentare
Hinterlasse einen Kommentar
Du kannst Dich zum Schreiben eines Kommentars auch mit Deinem wir-leben-nachhaltig-Account anmelden.
Noch keine Kommentare vorhanden