Ist ein e-Auto ein perfekter Firmenwagen …

Matthias Komarek | 28.04.2016

e-carsharing im Betrieb

… und auch für ArbeitnehmerInnen wünschenswert?

Eigentlich war ich der Meinung, dass die Steuerreform – und die damit einhergehenden attraktiven Vorteile für e-Autos – allgemein bekannt ist. Nachdem aber einige Gespräche sowohl mit Firmeninhabern als auch mit DienstwagennutzerInnen gezeigt haben, dass dem offensichtlich nicht so ist, habe ich mir gedacht, dazu den aktuellen Blogbeitrag zu schreiben.

Für die SchnellleserInnen hier das Ergebnis vorweg:

  • Sind Sie ChefIn und fahren Ihre Autos im Regelfall nicht mehr als 100 bis 150 km pro Tag, dann kaufen Sie einen e-PKW, außer Sie wollen unbedingt mehr Geld für einen Verbrenner ausgeben 😉
  • Sind Sie ArbeitnehmerIn mit Anspruch auf einen Dienstwagen, dann fragen Sie Ihre/n Chef/in vor der nächsten Neuanschaffung nach einem e-Auto, außer Sie wollen unbedingt weniger Gehalt bekommen 🙂 Übrigens: wenn Sie vorher Ihrem/r Chef/in diesen Blog zeigen, wird er vermutlich sofort „ja“ sagen!

 

© M. Kommarek, eNu

e-Auto als Firmen-PKW

Nun aber doch zu ein paar Details.

Die Steuerreform bringt ab 1. 1. 2016 den Vorsteuerabzug für e-PKW und zusätzlich auch die Befreiung von der Besteuerung über den Sachbezug. Dieser wird im Gegenzug bei Autos mit mehr als 130 g CO2 auf 2 % erhöht, darunter bleibt er bei 1,5 % und ist eben bei reinen e-Autos steuerfrei! Somit fährt man den elektrischen Firmenwagen tatsächlich bei der Privatnutzung komplett kostenlos.

Die schon bisher geltenden Steuerbefreiungen von Nova und motorbezogener Versicherungssteuer bei reinen e-Autos bleiben natürlich aufrecht.

Vergleich Golf & e-Golf

Ein befreundeter Firmeninhaber wollte es letztens ganz genau wissen und somit habe ich mich hingesetzt und eine Vergleichsrechnung angestellt. Dazu habe ich das meistverkaufte Automodell in Österreich gewählt – den VW Golf – und diesem das Schwesternmodell e-Golf gegenübergestellt. Um einen fairen Vergleich anstellen zu können, musste ich natürlich die Ausstattung anpassen, diese ist typischerweise bei den e-Autos schon recht komfortabel.

Bei der Anschaffung ist der e-Golf dann um nicht einmal mehr 1.000,- Euro teurer als der Diesel, beim Benziner wären es gut 2.000,- Euro. Wenn man dann noch in den Genuss der Ankaufsförderung kommt (derzeit ist das Budget beim Bund ausgeschöpft), wäre man schon beim Kauf mit dem e-Auto billiger!

Richtig spannend wird es dann im Betrieb. Hier überwiegen nämlich nicht nur die billigeren Stromkosten, weniger Wartungsaufwand und der Entfall der motorbezogenen Versicherungssteuer, sondern insbesondere auch der Dienstgeberanteil für den Sachbezug! Das Ergebnis ist, dass der e-Golf für den Arbeitgeber nach 4 Jahren und 60.000 km um mehr als 12.000,- Euro günstiger ist!!! Und wie schaut es beim Dienstnehmer aus? Der erspart sich über denselben Zeitraum effektiv ziemlich genau 10.000,- Euro.

Was spricht jetzt also gegen die Anschaffung eines e-Autos als Firmenwagen mit optimaler Privatnutzung?

Gar nichts … außer die Tatsache, dass man VertreterIn ist und jeden Tag mehrere 100 km fährt … aber auch dafür gäbe es einen passenden elektrischen „Ersatz“ – ich sage nur „S“ oder „X“ 😉

In der eNu nutzen wir ja selber bereits 4 e-Autos verschiedener Hersteller. Ich bin sozusagen der Flottenmanager bei uns und freue mich, dass meine Bemühungen eben zu der Flottenvergrößerung geführt haben und auch die KollegInnen gerne + motiviert e-Auto fahren! Somit bekomme ich auch die Meinungen meiner KollegInnen meistens unverzüglich mitgeteilt. Abgesehen von kleineren Ungereimtheiten zu Ladestationen und der Praxisreichweite (komme ich wirklich hin und retour?), überwiegt die absolute Zufriedenheit. Die Autos sind für Dienstfahrten und auch von PartnerInnen (UmweltgemeinderätInnen und Energiebeauftrage dürfen gerne damit fahren) so gut gebucht, dass sich bei uns die Privatnutzung meist gar nicht mehr ausgeht.

Meine Kollegin Christa Ruspeckhofer schaffte es letztens endlich, bei einer gewünschten Dienstreise einen unserer e-Wagen buchen und nutzen zu können … und sie war restlos begeistert. Bei ihr konnte man die typische „Entwicklung“ feststellen 😉 Zuerst gab es Skepsis, wie denn das wirklich mit dem e-Auto so funktionieren kann, dann kam die Neugierde dazu und fast schon Ungeduld, weil das Auto immer von jemand anderen gebucht war … und als sie eben jetzt schließlich fahren konnte, war sie hellauf begeistert, wollte gar nicht mehr in den privaten Verbrenner umsteigen und überlegt ernsthaft beim nächsten Autowechsel auf einen e-PKW umzusteigen. Das Erfolgsmodell Firmenwagen mit Privatnutzung hat gefruchtet 🙂

Wer jetzt zwar von den Zeilen + Zahlen überzeugt ist, aber noch unschlüssig, welches e-Auto er/sie jetzt nehmen soll und ob es wirklich ein tolles + komfortables Fahrerlebnis ist, mit einem e-Auto unterwegs zu sein, der sollte sich den 21. Mai 2016 vormerken. Einfach zwischen 10 und 17 Uhr nach Melk zum Wachauring kommen und bei Europas größtem e-Mobilitäts-Testevent jedes derzeit verfügbare Modell mit e-Antrieb ausprobieren. Es warten über 50 e-Autos und mehr als 500 e-Räder, -Roller usw. auf InteressentInnen. Die ganz Eiligen können gleich die Registrierung online ausfüllen, um am Testtag über die Fastlane möglichst ohne Wartezeit direkt zur Teststrecke zu kommen!

Ich freue mich, möglichst viele Firmenchefs/innen und Dienstwagennutzer/innen dort anzutreffen.

Kommentare

  • Christa Ruspeckhofer

    02.05.2016, 8:39

    Auf der Heimfahrt vom Tag der Sonne und Weltladentag in Baden – voll beladen mit den Resten unseres wir-leben-nachhaltig.infostandes – haben wir einen kurzen Zwischenstopp zum Laden eingelegt: einfach, selbsterklärend und unkompliziert … wir sind begeistert!
    Liebe Grüße, Christa und Luise

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