Skiurlaub mit dem e-Auto in Wörgl
Matthias Komarek | 18.02.2016

In den Semesterferien ging es von NÖ ins 320 km entfernte Wörgl – und das eben mit dem e-Auto …größtenteils auf der Autobahn … und noch dazu samt Gepäck, 4 Personen und Dachbox! Es war übrigens der gleiche Biobauernhof, den wir bereits für unseren Sommerurlaub vor 1½ Jahren genutzt haben – damals noch per Autoreisezug, der jetzt leider nicht mehr in Innsbruck hält. Dafür gibt es nun statt einem nutzbaren Schnelllader auf den über 300 km bereits 9!!!
Mein Plan war, 2 Hauptladungen nach jeweils ca. 100 km zu machen und 2 Mal dazwischen noch eine ganz kurze Sicherheitsladung. Bei einem Luftwiderstand-optimierten Auto ist die aufgeschnallte Skibox klarerweise nicht besonders förderlich für die Reichweite. Deshalb tat es gut zu wissen, dass ausreichend Schnelllader zur Verfügung stehen. Wie schaute es in der Praxis aus? Am Reisetag hatte es zwischen 0 und 5 °C und wir fuhren zwischen 10 und 120 km/h schnell – es herrschte dichter Reiseverkehr.
1. Ladehalt St. Valentin: 6 Minuten; gegenüber einen Tesla bestaunt, der an einer von hier 8 vorhandenen Superchargern lädt
2. Ladehalt Sattledt: 33 Minuten; Batterie hat noch 13 % (geringster Wert bei der Hinfahrt); Jause vom Supermarkt; Glück: neuer Schnelllader, der noch 2 Tage gratis war
3. Ladehalt Mondsee: 7 Minuten; 28 % dazuladen; 8 E-Ladeparkplätzen vorhanden + gut gekennzeichnet – gerade noch 1½ frei, kein einziges E-Auto – 2 Falschparker aufgeklärt
4. Ladehalt Salzburg: 45 Minuten; Mittagspause nach 219 km längst überfällig; Gratisladung
Die restlichen 100 km konnten wir locker durchfahren und kamen entspannt am Urlaubsquartier an! Dort gab es wiederum die ganze Woche Gratisstrom – über die hauseigene PV-Anlage. Nach unserem Sommerurlaub hat sich ja die Gastgeberfamilie „wegen uns“ auch ein e-Auto zugelegt. Damit liefern sie nun zur eigenen und auch zur vollsten Zufriedenheit ihrer KundInnen leckeren Biokäse aus. Spannend fand ich auch, dass es bereits bei einigen Talstationen der Skilifte Lademöglichkeiten für e-Autos gab, die brauchten wir aber wegen der kurzen Distanzen nicht.
Die Heimfahrt gestaltete sich wieder sehr ähnlich. Wir hatten ebenso 2 Hauptladungen (zum Essen und fürs Kino genutzt) sowie 2 kurze Zwischenladungen. Nachdem die Strecke ja bereits „bekannt“ war, konnte ich näher an die untere Kapazitätsgrenze der Batterie gehen. Dies führte dazu, dass meine Frau kurz vor dem 3. Ladehalt etwas nervös wurde, als der Batterieladestand von 6 % auf „—“ gesprungen ist. Wir kamen aber trotzdem beim Schnelllader an – der zeigte dann immerhin noch 3 % an 🙂 Insgesamt kosteten uns 758 km gerade einmal 25,- Euro, wir konnten aber auch zum Teil kostenlos laden.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Reise wirklich problemlos verlief und die kurzen Pausen für uns keinerlei Belastung darstellten. Ich musste sowieso immer alles aufzeichnen und fotografieren um hier im Blog davon berichten zu können. Die Familie konnte zum Teil einige Seiten lesen, viel ist sich aber nicht ausgegangen. Übrigens mussten wir auch nicht im Skigewand fahren um Heizenergie zu sparen. Wir sind in normaler Kleidung ohne Jacken unterwegs gewesen – mit Sitz- und Lenkradheizung sogar komfortabler als im „Verbrenner“. Wenn man also mit dem e-Auto im Winter trotz Dachbox in den 320 km entfernten Skiurlaub kommt, sollte das Thema Reichweite wohl „erledigt“ sein!
Matthias Komarek
16.09.2020, 9:39
Hallo Klaus,
unabhängig vom e-Auto gibt es Menschen, die stundenlang durchfahren (aus Sicherheitsgründen wohl nicht zu empfehlen) und welche, die öfters Pausen machen.
Meine im Blog beschriebene e-Auto-Fahrt ist im zeitlichen Kontext zu sehen. Das ist mittlerweile fast 5 Jahre her – mit einem heute über 7 Jahre alten e-Auto. Mit unserem derzeitigen Modell, das 1 Generation jünger ist, brauchen wir lediglich 1 Ladestopp. Mit einem ganz aktuellen e-Auto geht es sich eventuell sogar bereits ohne Zwischenladung aus.
Hierbei sieht man auch die enorme Entwicklung der Reichweite in den letzten Jahren … wobei das höchstens für die weiteren Urlaubsfahrten relevant ist. Im Alltag stößt man auch bei kleinerer Batterie wohl nie an die Grenzen der Reichweite.
KLAUS
07.08.2020, 17:38
3 Pausen für 320km? Knappe 1,5 Stunden Ladezeit(die Aufladung der letzten 100km nicht mitgerechnet). Was ist nicht richtig im Kopf?
Priska
04.03.2017, 22:37
Hallo Matthias, mich interessiert brennend, wie das mit der Dachbox geht – wir fahren einen Kia EV und da ist es uns verboten eine Dachbos zu verwenden – wie ist das bei deinem Auto?!
lg Priska
Matthias Komarek
06.03.2017, 7:50
Hallo Priska!
Wir waren auch heuer wieder – mit der Dachbox – am selben Biobauernhof in Wörgl, es hat wieder alles bestens geklappt!
Was die Dachbox betrifft, so ist das beim Nissan Leaf kein Problem. Es gibt die dementsprechenden Dachträger & Adapter und unter Einhaltung der maximalen Dachlast (lt. Dachbox und -trägerhersteller ist das kein Problem. Vom Autohersteller ist dies nicht verboten.
Steht bei euch in der Bedienungsanleitung, dass man keine Dachbox verwenden darf oder war das die Auskunft des Autohauses? In dem Fall würde ich einmal beim Hersteller/Importeur nachfragen!
Halte mich/uns am Laufenden – Matthias.
Alex
01.03.2016, 16:37
Hallo Matthias!! Jetzt musst du aber noch erwähnen, bei welchem Gasthof ihr war t, und in welchem Skigebiet!! Liebe Grüße
Matthias Komarek
07.03.2016, 11:55
Hallo Alex, deinen Fragen komme ich natürlich gerne nach 😉 Wir waren beim Biobauernhof Schwoicherbauer – der ist nicht nur wegen dem PV-Strom für das E-Auto empfehlenswert sondern auch wegen dem tollen Quartier, köstlichen Verpflegung und netten Familie. Und das Skigebiet war die Skiwelt Wilder Kaiser – Brixental (Hopfgarten, Westendorf, Söll, …) – beste Pisten, gute Hütten, super für Kinder. Es gibt sogar ein paar PV-Anlagen für die Lifte. LG – Matthias.
Barbara
18.02.2016, 12:37
Danke!
Ich war schon auf der Suche nach einem authentischen E- Auto Bericht. ( mit Gepäck, mehreren Passagieren,…)
Sehr interessant!
Matthias Komarek
18.02.2016, 13:13
Hallo Barbara, wenn du auch noch die Sommervariante lesen willst, so findest du in einem früheren Blogbeitrag von mir – damals ohne Dachbox aber mit übervollen Kofferraum und ebenso 4 Personen … da kommt bei 2 Wochen wandern und baden einiges an Gepäck zusammen 😉
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